Edinburgh an einem Tag erleben

Mein erster Trip nach Schottland war nicht für viele Tage angesetzt, daher galt es so viele Eindrücke wie möglich zu sammeln. Das sollte bereits auf der ersten Station, der gemütlichen Metropole des Landes, erfüllt werden.

Bestes Eis der Stadt – Mary`s Milkbar

Die Mädels, mit denen ich den Urlaub verbrachte, und ich hatten das Glück einen persönlichen Guide dabei zu haben, der seit einem halben Jahr in Edinburgh lebte. Somit mussten wir uns nicht mit lästigen Stadtplänen und Verirrungen herumplagen. Den Nachmittag nach unserer Ankunft verbrachten wir damit zunächst einmal auf dem Grassmarket, um Fish and Chips zu essen. Ich war zugegeben etwas überfordert und tat mich schwer in dem kleinen Bistro eine Entscheidung zu treffen. Schließlich traute ich micht nicht einmal Essig darüber gießen zu lassen und sagte artig „No, thanks“. Ein wenig habe ich es danach bereut, schließlich war der Fisch zwar gut, die Chips aber grenzwertig trocken und weich – kein gutes Fish and Chips Debüt. Vor bei am „The Last Drop“ – dem Pub in dem früher die zum Hängen verurteilten ihr letztes Bier trinken durften, schlenderten wir anschließend zu meinem persönlichen ersten Highlight des Tages. An der südwestlichen Ecke des Grassmarkets befindet sich ein kleiner, gemütlicher Eisladen. Geführt von ein paar studentisch wirkenden Mädels und im Hintergrund laufende 30er Jahre Musik gehört „Mary`s Milk Bar“ – wenn es nach mir geht – zum Pflichttermin eines Edinburgh-Besuchs. Täglich wechselnde Eissorten von Milcheis bis Sorbet, in der Waffel oder im Becher gibt es hier unfassbar leckere Schlemmerein.

Auf den Spuren von Harry Potter

Läuft man vom Grassmarket übr die Victoria Street hinauf zur George IV. Bridge ist das „The Elephant House“ nicht weit, in dem J.K. Rowling den zur Legende gewordenen, Harry Potter erschuf. Gleich um die Ecke ist der Kirchhof Greyfriars Kirkyard –  Greyfriar Bobby`s Bar mit dem berühmten Polizeihund Bobby als kleine Statue davor. Der kleine Bobby ist für seine Treue zu seinem Herrchen bekannt geworden, soll er nach dessen Tod sein restliches Leben am Grab des Polizsten auf dem Greyfriars Kiryard verbracht haben. Wer an der Nase reibt hat Glück. Keine Frage, wir haben es natürlich getan. Leider ist die Statue eigentlich gar nicht das Abbild von Bobby selbst, sondern von seiner Hundefreundin. Ich glaube trotzdem dran. Den Kirchhof mit seinem Friedhof nutzte J.K. Rowling jedenfalls, um Namen für ihre Geschichte zu finden – ein Ratschlag, den ihr ihr Professer einst einmal gab. Und damit hatte er wohl recht, denn hier liegen die Namesgeber von Alastor Moody (hier der Nachname) oder Thomas Riddel höchstpersönlich.

Schlosshügel und Dudelsack

Unser nächster Halt war die Royal Mile. Hier haben wir uns an diesem Nachmittag auf den oberen Teil beschränkt, lauschten den Bag Pipes, dem Straßengitaristen oder beäugten Touristen, die sich mit einem Uhu mitten am Straßenrand fotografieren ließen. In einem Souvenirshop freuten wir uns über die Clan-Tartans und diskutierten, ob der Fraser Tartan bei Outlander tatsächlich so aussieht, wie hier. Schließlich genossen wir die beginnende Abendsonne auf dem Vorplatz des Edinburgh Castle und verneigten uns – mental – vor der Ritterlichkeit von Robert the Bruce und William Wallace alias Braveheart. Den Schloss-Hügel – oder wohl eher Lavagesteins-Berg – verließen wir über einen kleinen gewundenen und verlassenen Weg zum Princes Street Garden an der Nordseite. Von dort machten wir uns zum letzten längeren Fußmarsch auf, in Richtung Calton Hill.

Der schönste Sonnenuntergang meines Lebens

Wir hatten das Glück, dass die Sonne über Schottland lachte und so konnten wir Edinburgh im schönsten Sonnenuntergang von der Aussichts-Anhöhe aus bestaunen. Ein zauberhaft warmes Licht durchzog die Backsteingebäude – Man musste sich einfach wohlfühlen. Doch war der Tag noch längst nicht vorbei. Ein kleines spartanisches Abendessen nahmen wir auf einer Parkbank in den Meadows zu uns. Mag unangenehm klingen, war es aber gar nicht. Wir hatten so die Gelegenheit das nordeuropäische Temperaturverständnis zu beobachten. Während wir froh über Zwiebel-Look und Kuschelschal waren, sprangen die Kids auf dem Spielpaltz in kurzen Hosen und T-Shirts bei gefühlt 10 Grad herum. Jedem das Seine, sage ich da nur.

Wenn die Schotten ihre Röcke schwingen

Im „The Royal Dick“ hinter der Summerhall ließen wir den Abend bei einem Brett Probier-Bier ausklingen. Mein persönliches zweites Highlight in Edinburgh erlebten wir danach bei einem echt schottischen Ceilidh (gesprochen Käili). Wir erlebten inmitten Studenten und alt eingesessener Schotten den Frohsinn und die Leichtigkeit beim gemeinsamen Tanzen. Egal ob Neuling oder Vollprofi, jeder ist hier gleich und versucht die Schrittfolgen der schottischen Volkstänze zu verstehen, vor allem aber sie sich einzuprägen und möglichst rythmisch umzusetzen. Die Euphorie, die sich am Ende eines solchen Abends einstellt ist
unbeschreiblich.


Infokasten
  • Strecke der Route: ca. 5,6 Kilometer
  • Zeit, reiner Laufweg: ca. 1 Stunde, 15 Minuten

 

 


Empfehlung
  • Marys Milk Bar (Grassmarket)
  • Calton Hill am Abend
  • einmal an einem Ceilidh teilnehmen – Der Ceilidh-Club findet jeden Dienstag von 20.00 Uhr bis 23.00 Uhr in der Summerhall für Jung und Alt statt. Der Eintritt kostet 6 Pfund. Über die Festival-Saison hinweg macht er ab Mitte Juli bis Anfang September Pause

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©EnilorNoel

 

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