Auf der Suche nach dem Phantom der Oper beginnen wir den Tag an der Opera. Wer keine Lust hat weiterzulaufen verweilt hier im La Fayette (Chaussee d`Antin) und shoppt sich die Füße, Hände und den Geldbeutel wund. Auf der Frontseite der Oper ist ein kleiner Platz von dem aus man ein bisschen Tourist spielen und das Gebäude auf Film ziehen kann. Beim Spaziergang durch Paris sollte euch immer bewusst werden: es ist eine Großstadt. Ergo: viele viele Menschen und noch mehr bekloppte Autofahrer. Die Zebrastreifen an den Ampelübergängen sind keine der deutschen Art! Wenn die Fußgängerampel nicht das grüne Männchen zeigt, geht nur hinüber wenn ihr sicher sein wollt, dass euch niemand umfährt.
Über die Avenue de l`opera geht es geradewegs auf das Louvre zu. Das erkennt ihr entweder an den dutzenden Polizisten die an jedem Eingang stehen, um die Regierungsmenschen und Kunstfanatiker drinnen zu beschützen oder einfach an der schier endlosen langen Mauer mit kleinen rundbögigen Eingängen.
Gut informiert vor dem Louvre-Besuch
Eine Empfehlung von mir an dieser Stelle: Das Louvre ist geschlossen wenn eine neue Ausstellung eröffnet wird, meistens über 1-2 Tage hinweg. Auch der kleine Park und der Innenhof sind dann gesperrt. Also wollt ihr Mona Lisa sehen, vorher ins Internet gehen. Informationen diesbezüglich erhaltet ihr auch an allen Touristeninformationen. In der Regel sind sie da eigentlich nett, können aber auch leicht genervt antworten, wenn sie bestimmte Fragen zum gefühlten millionsten Mal beantworten müssen. Da unser Plan an diesem Tag nicht aufging, hieß es Louvre von außen angucken. Also geht die Route am Louvre vorbei, zur Seine hinunter, an die Pont des Arts – die Brücke der Künste. Alle Singles bewaffnen sich am besten mit einem Bolzenschneider und alle Pärchen bringen ein Schloss mit. Hierbei handelt es sich um eine der berühmten Liebesschloss-Brücken.* Ursprünglich bekam die Fußgängerbrücke ihren Namen vom Louvre und war die erste Eisenbrücke in Paris (um 1801-1804 erbaut). Mit dem Brauch der Liebesschlösser wurde auch diese Brücke befallen. Und so ketten hunderte Paare ihre Liebe in der Stadt de l´Amour fest und werfen den Schlüssel in die Seine.
Insel der Stadt
Am anderen Seineufer entlang laufen wir nun bis zur westlichen Spitze der Île de la Cité. Über die Pont Neuf und dem Place Dephine gelangen wir ganz einfach zur Notre Dame. Immer dran denken, es ist eine Insel. Auf der kann man sich nicht verlaufen! Wenn alle Stricke reißen, einfach wie die Ameisen machen und den Artgenossen nachlaufen. Alle Wege führen nach Rom oder in diesem Fall zu Quasi Modo. Wer sich die weltberühmte Kathedrale und das wohl frühste gotische Kirchengebäude Frankreichs von innen ansehen will, der sollte Zeit mitbringen. Die Menschen stehen in Reih` und Glied, quasi über die ganze Insel.
Zwischen Studenten
Anschließend verlassen wir nun das Seineufer und laufen in Richtung Süden, zum Pantheon. Wer geradlinig hinlaufen möchte, sollte die Rue Saint Jaques wählen, vorbei an der Sorbonne. Doch auch die kleineren Straßen drumherum sind sehr zu empfehlen. Wenn das Wetter schön ist kann man sich vor dem Pantheon auf dem riesigen Platz zu den Schülern und Studenten setzen und selbst ein wenig pausieren. Zum Jardin de Luxembourg ist es von hier aus, über die Rue Soufflot nur einen pariser Katzensprung entfernt. Auf dem Weg gibt es rechts und links in der Straße ein paar Locations zum Mittagessen, von Sandwiches zum mitnehmen über McDonalds bis hin zu kleinen Bistros ist alles vertreten.
Im Jardin du Luxembourg sollte man sich Zeit nehmen und das Flair dieses Parks genießen. Einen der berühmten grünen Stühle ergattern und die Zeit einfach mal vergesse. Für den weiteren Streckenverlauf ist es eigentlich egal welchen Ausgang des Parks man nimmt. Man könnte getrost auch eine Runde drumherumlaufen.
Auf den Spuren von Victor Hugo
Über die Rue Guynemer und die Rue Bonaparte gelangt man an den Place Saint Sulpice. Daran vorbei laufen wir auf den Boulevard Saint Germain. Dieser führt direkt wieder ans Seineufer. Von der daran angrenzenden Pont de la Tournelle auf die Île Saint-Louis hat man einen wunderschönen Blick auf die Notre Dame. Perfekt zum Fotos machen!
Nächstes Ziel ist der Place de la Bastille. Hier befinden sich auf dem Boden Verlaufslinien der Mauer der einstigen Bastion, die zunächst eine Stadttorburg und später ein Gefängnis war. Heute ist der Tumult der Fahrzeuge um diesen riesigen Kreisverkehr bewundernswert und spaßig anzuzehen. Wer nun noch nicht genug hat von diesem Tag, dem empfehle ich das Wohnhaus Victor Hugos zu besuchen oder eher zu suchen. Der Place des Vosges befindet sich nicht weit vom Bastilledenkmal entfernt. Es handelt sich dabei eher um einen Park als um einen Platz, der umgeben ist von einem Quadrat aus Häusern. Die natürlich alle gleich aussehen! Wenn man von der Rue Saint-Antoine auf den Platz kommt dann befindet sich das ehemalige Haus des weltberühmten Schriftstellers gleich rechter Hand. Eigentliches Ende dieser Tour ist der Place de la République. Doch wem die Füße zu sehr schmerzen kann auch zurück zur Bastille laufen und hier in die Metro hüpfen.
*Beim Paris-Besuch 2012 war das Anbringen von Liebesschlössern hier noch möglich. Mittlerweile wurden die Maschendrahtverschläge aufgrund von Überlastung durch Platten ausgetauscht.
©EnilorNoel
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