Mit der Freundschaft ist es wie mit Whisky. In den Anfängen steckt sie voll unerwarteter Momente, sie wirkt unausgereift. Mit den Jahren gewinnt sie an Aroma, an Stärke und Intensität. Sie entfaltet ihre Wirkung auf eine vielfältige Art und Weise. Jeder der daran beteiligt ist und von ihr kostet, schmeckt etwas anderes. Doch wie ein Whisky, der Jahrzehnte im Fass reift, reift auch eine Freundschaft. Aus Erlebnissen werden gemeinsame Erinnerungen, aus den Erinnerungen entspinnen sich neue Geschichten, aus den Geschichten erwachsen neue Erlebnisse. Erfahrungen und Träume, die am Anfang nicht zu erahnen oder bekannt waren, werden geteilt, lassen Gemeinsamkeiten oder auch Differenzen entstehen. Wie winzige Perlen an einer Kette, reihen sich die Kenntnisse über den jeweils anderen im Laufe des Lebens aneinander – genau wie die vielen kleinen Aromen in dem goldenen Wasser des Lebens. Dazu gehören nicht immer nur die angenehmen und guten, sondern auch jene, die reizen und die (Geschmacks-)Nerven negativ berühren. Was am Ende aber immer bleibt, ist das wohlig warme Gefühl, dass der Whisky in der Kehle und die Freundschaft im Herzen hinterlässt.